Ausbreitung der Schweinegrippe
Orakel im Internet
Ein Dienst des Google-Konzerns liefert Prognosen, in welchen Regionen sich die Grippe ausbreitet. Er verbindet Suchanfragen von Nutzern mit der Verbreitung der Grippe. VON TARIK AHMIA
Moderate Aktivität in Bayerin: Googles Grippe-Seite. Foto: www.google.org/flutrends/de/
Die Schweinegrippe ist in Deutschland auf dem Vormarsch: Bei einer bundesweiten Stichprobe von neu erkrankten Grippepatienten hat das Robert-Koch-Institut in 100 Prozent der Fälle das Schweinegrippe-Virus A/H1N1 identifiziert. Mit "einer ersten Erkrankungswelle durch die Neue Influenza A/H1N1 in der Bevölkerung muss in den kommenden Wochen gerechnet werden", heißt es im Wochenbericht des Arbeitskreises Influenza. Die Zahl der Neuinfektionen habe sich innerhalb von zwei Wochen von 1.860 auf 3.075 erhöht. Nun soll ein neuer Dienst des Internetkonzerns Google bei der Prognose helfen, wie sich die Grippewelle in Deutschland entwickelt. Aktuell zeigt der Dienst "Google Grippe-Trends" an, dass sich die Zahl der Grippeerkrankungen in Deutschland im historischen Vergleich noch auf einem mittleren Niveau bewegt.
Für die Vorhersage stellt Google einen Zusammenhang her zwischen den aktuellen Suchanfragen der Internetnutzer, die sich zum Thema Grippe informieren, und der tatsächlichen Verbreitung der Grippe in Deutschland. Anhand eines wissenschaftlichen Berechnungsmodells vergleicht Google die grippebezogenen Suchanfragen mit der Häufigkeit von Grippeerkrankungen in der Vergangenheit. Je nach Abweichung von diesem Basisniveau stuft das System den Grippe-Trend nach Regionen aufgeschlüsselt zwischen "minimal" und "sehr hoch" ein. Weltweit sind demnach zurzeit die Kanadier am stärksten betroffen. "Die Auswertung liefert deutlich aktuellere Informationen über die Influenza als herkömmliche Analysen", sagte Stefan Keuchel von Google. "Wir können so ein bis zwei Wochen im Voraus vorhersagen, wenn eine Grippewelle anrollt."
Quelle: taz
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